Am Samstag, dem 15.05.2022, wurde in der Stadtgemeinde Wolfsberg eine großangelegte Abschnittsübung durchgeführt, bei der ein Waldbrand auf der Saualpe simuliert wurde.

In den letzten Jahren führen veränderte klimatische Bedingungen, etwa die Erwärmung der Erdatmosphäre, zum vermehrten Auftreten von Extremwetterereignissen. Als Folgen dieser als „Klimakatastrophe“ zu bezeichnenden Entwicklungen werden die Feuerwehren vor neue Herausforderungen gestellt: dies wurde besonders im Herbst letzten Jahres deutlich, als ein Waldbrand bei Reichenau an der Rax einen 13-tägigen Feuerwehreinsatz notwendig machte. Um auf diese Entwicklungen zu reagieren, erfolgte in der Stadtgemeinde Wolfsberg bereits vor einigen Jahren der Ankauf von Spezialgerätschaften zur Vegetationsbrandbekämpfung für die Feuerwehr Reideben, die sich ihrerseits auf dieses Gebiet spezialisiert hat und auch die kürzlich vom Land Kärnten zugeteilten Waldbrandgerätschaften erhielt. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wurde im Abschnitt Mittleres Lavanttal die Abschnittsübung „Vulcanus 2022“ organisiert, um die Behörden, Feuerwehren und übrigen Einsatzorganisationen und Verantwortungsträger auf derartige Einsatzszenarien vorzubereiten.

Vulcanus 2022 – simulierter Waldbrand
Als Übungsannahme wurde ein Waldbrand im Bereich der Ortschaft Witra angenommen. Ziele der Übung waren, Führungskräfte mit den Besonderheiten des Waldbrandeinsatzes vertraut zu machen, taktische und technische Gesichtspunkte kennenzulernen sowie die Einsatzmöglichkeiten von Hubschraubern in der Vegetationsbrandbekämpfung kennenzulernen. Überdies wurde besonders der Aspekt der des Versorgens und Rettens von verletzten Personen im unwegsamen Gelände herausgegriffen. Nach einführenden Impulsvorträgen über die Besonderheiten des Waldbrandeinsatzes, taktische Überlegungen sowie besondere Ausrüstungsgegenstände für die Wald- und Bodenbrandbekämpfung erfolgten praktische Übungen, die als Stationsbetrieb organisiert waren. Dabei wurden insgesamt vier Szenarien abgearbeitet.

Stationsbetrieb mit vier Übungsszenarien
Der Aufbau von D-Löschleitungen sowie Einsatz von Handwerkzeugen als Mittel zur Verhinderung der Brandausbreitung, das richtige Durchführen von Nachlöscharbeiten und Sichern von Personen im unwegsamen Gelände, der Aufbau einer Riegelstellung mittels Baumsprinklern und das Durchführen von Nachlöscharbeiten mittels Löschrucksäcken und Handwerkzeugen.

Unterstützung aus der Luft
Die bodengebundenen Maßnahmen wurden durch den Einsatz von Hubschraubern des BMI und des Bundesheeres unterstützt, was sicherlich als „Highlight“ der Übung betrachtet werden kann. Parallel zu den Übungsszenarien im Gelände wurde im Rüsthaus Forst ein Einsatzstab eingerichtet: Im Zuge dessen wurde der Aufbau einer Einsatzleitung zur Führungsunterstützung als „rechte Hand“ des Einsatzleiters (ABI Christoph Gerak) und die Koordination zwischen den eingesetzten Einsatzorganisationen und Behörden geübt.

An der Übung, die von OBI Christian Hartl und OLM Stefan Ellersdorfer von der Feuerwehr Reideben und der Feuerwehr Forst unter der Führung von HBI Martin Kalcher organisiert wurde, nahmen etliche Einsatzorganisationen und Behörden teil: alle 13 Feuerwehren des Abschnittes Mittleres Lavanttal, die MRAS-Gruppe der FF Schiefling und des Abschnittes Bleiburg, der Flugdienst des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes, das Rote Kreuz, die Polizei, das BMI sowie das Bundesheer mit je einem Hubschrauber. Von behördlicher Seite waren Bezirkshauptmann Mag. Georg Fejan sowie Bezirksförster Ing. Stefan Rinner als Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg sowie StR Christian Stückler als Vertreter der Stadtgemeinde Wolfsberg anwesend.

Übungsziel mit 140 Teilnehmer erfolgreich erreicht
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass alle zuvor festgelegten Übungsziele erreicht, wurden: KameradInnen aller 13 Feuerwehren wurden mit den taktischen und technischen Besonderheiten eines Waldbrandeinsatzes vertraut gemacht und konnten die Gerätschaften praktisch anwenden. Auf operativer Ebene konnten Abläufe kennengelernt werden und ein Einbllick in die Organisation eines derartigen Großeinsatzes gewonnen werden. Die Übung „Vulcanus 2022“ wird sicherlich allen TeilnehmerInnen noch lange in Erinnerung bleiben und deren angenommenes Szenario, so bleibt zu hoffen, nie als „reales“ Ereignis eintreten.

Bericht und Bilder: BM Alexander Fritzl, Abschnittsschriftführer des Abschnittes Mittleres Lavanttal